Warum Erschöpfung und innere Unruhe in der Trauer normal sind

Ich kenne dieses Gefühl so gut: Die Tage ziehen vorbei, und doch ist da diese Unruhe im Bauch. Man ist müde und kann trotzdem nicht abschalten. Genau darum geht es heute: um Erschöpfung und innere Unruhe in der Trauer. Nach einem Verlust läuft im Inneren oft alles auf Alarm. Der Körper hält Ausschau nach Gefahr, die Gedanken kreisen, der Schlaf bleibt flach. Das hat nichts mit „zu schwach sein“ zu tun. Es ist eine verständliche Reaktion auf etwas, das zu groß ist für ein Herz. Mir hat geholfen, mir zu sagen: „So wie es mir gerade geht, ist in Ordnung. Ich bin nicht kaputt. Ich bin verletzt.“

Wenn ich es in ein Bild packe, dann in dieses: In uns gibt es ein Gas- und ein Bremspedal. Nach einem Verlust klemmt das Gas. Alles ist zu schnell, zu laut, zu viel. Die Bremse braucht Zeit und kleine Signale, um wieder zu greifen. Das können ganz einfache Dinge sein: den Boden unter den Füßen spüren, die Schultern sinken lassen, den Blick aus dem Fenster ins Grau oder ins Licht. Kein Perfekt-Sein. Nur für einen Moment freundlicher mit dir sein.

Kleine Pausen, die wirklich helfen

Was mir gut tut, nenne ich „Mini-Pausen“. Hand aufs Herz. Durch die Nase einatmen, langsam länger ausatmen – gerne mit einem hörbaren Seufzer. Einen warmen Tee halten. Die Stirn an die kühle Fensterscheibe lehnen. Kurz vor die Tür gehen und den Himmel ansehen. Diese kleinen Gesten sagen dem Körper: „Jetzt gerade bin ich sicher.“ Mit der Zeit werden sie zu einem leisen Gegengewicht gegen Erschöpfung und innere Unruhe in der Trauer.

Wenn du das in Gemeinschaft üben willst: Vom 6. bis 8. November treffen wir uns an drei Abenden jeweils um 19 Uhr live. Es geht um innere Unruhe, Müdigkeit und Sorgen – mit einfachen Übungen, die du sofort anwenden kannst. Du musst nichts leisten, nichts „richtig“ machen. Komm, wie du bist. Ich freu mich, wenn du dir einen Platz nimmst und wir diese drei Abende zusammen sanfter machen.