Sport in der Trauer

Trauer und Sport? Kann das zusammenpassen fragst du dich vielleicht? Wenn wir trauern geht es doch erst einmal schier ums Überleben mit dem Verlust und der neuen Situation. Wie solltest du dich dann noch in deiner Trauer zum Sport motivieren? Und weshalb ist Bewegung überhaupt wichtig, wenn wir trauern? Du bist also neugierig, wie Sport und Trauer zusammenhängen und wie du dich vielleicht sogar in der Trauer dazu motivieren kannst? Dann lies weiter und betrachte Sport mit ganz neuen Augen!

Ich war früher nie besonders sportlich. Es war mehr ein Zwang, weil man es eben so macht, um gut auszusehen oder ein paar Kilos zu verlieren. Einen anderen Sinn und Zweck hatte Sport für mich nicht. Doch dann änderte sich mein Leben von heute auf morgen. Meine 21 jährige Schwester wurde 2013 von ihrem Freund ermordet. Ich fiel in ein dunkles Loch, das geprägt war von starken körperlichen Symptomen, tiefer Trauer, vielen heftigen Gefühlen und einem schlechten Umgang mit mir selbst. Doch im März 2014 musste ich mein Leben ändern. Ich begann zu trainieren, weil ich vor ihrem Tod einen Skiunfall hatte und meine Muskulatur aufbauen musste. Andernfalls hätte ich wohl nie wieder joggen oder wandern können. Das war der Startschuss in mein neues sportliches Leben und der Ursprung vom SeelenSport®.

Sport und Bewegung neu betrachten

Damit beginnt es. Wie betrachtest du Sport? Was bedeutet er für dich? Ist er nur (gesellschaftlicher) Zwang oder machst du ihn einzig für dich? Zählst du nur ein hartes Workout dazu, das mindestens 1,5 Stunden dauern muss oder kannst du Sport auch annehmen, wenn es nur 10 Minuten sind? Sport allgemein bedeutet sich nach bestimmten Regeln zu bewegen. SeelenSport® aber bedeutet sich nach bestimmten Gefühlen zu bewegen. Das wurde mein neuer Zugang zur Bewegung und zum Sport.

Ja, ich musste meine Beinmuskulatur aufbauen, aber eigentlich trainierte ich, um meiner Trauer Ausdruck zu verleihen und stärkende Gefühle über meinen Körper zu erzeugen. Dennoch war es körperliche Ertüchtigung, die je nach Gefühl mal anstrengender und weniger anstrengend war. Mit jedem Training fühlte ich mich frei, erleichtert und konnte der Trauer Raum und Zeit schenken. Wie wäre es also mit diesem Blick auf den (Seelen)Sport?

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Körperlicher Aspekt

Wenn wir trauern beeinflusst das unser gesamtes Körpersystem. Alles wird in Gang gesetzt und läuft auf Hochtouren. Wir sind häufig erschöpft, müde, leiden unter Schlafmangel, essen anders als zuvor, betäuben uns oft vielleicht mit Alkohol, spüren Herzrasen, Ängste, Zittern, Magenprobleme, Kopfschmerzen, Verspannungen und und und. Unser Körper braucht also genau in der Trauer die höchste Aufmerksamkeit, die wir ihm bieten können. Er kämpft tapfer für uns, warum ihm also nicht etwas zurückgeben? Genau das kannst du ihm mit einem kleinen Sportprogramm schenken. Keine 1,5h hardcore, 10-15 Minuten reichen vollkommen aus, in einem moderaten Tempo, um körperliche Symptome zu lindern. Regelmäßig ist viel mehr das Stichwort, als lange und intensiv.

Seelischer Aspekt

Mit der Trauer kommen all diese Gefühle hoch, die wir oft als unangenehm bezeichnen und eigentlich schnell wieder loswerden wollen. Aber sie sind immens wichtig und Teil des Trauerprozesses. Sie zeigen uns unsere Bedürfnisse, wenn wir mit ihnen agieren und ihnen zuhören können. Mit dem Erwachsenwerden haben wir oft verlernt mit Gefühlen und Verlusten umzugehen. Bewegung und Sport kannst du hier verwenden, um über deinen Körper einen Zugang zu der Gefühlswelt zu gewinnen und sie so auch abbauen und annehmen. Du stärkst damit also auch deine Seele.

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Wie motiviere ich mich?

Wenn dir diese drei Punkte noch nicht geholfen haben, dich in Bewegung zu bringen, dann denke einmal einen Moment bewusst darüber nach, wie du dich bei einer letzten Bewegungseinheit danach gefühlt hast? Und sei es nur ein Spaziergang gewesen. Was ging dir durch den Kopf, wie fühlte sich dein Körper an? Beschreibe es am besten ausführlich und tauche gedanklich voll und ganz ein. Hol dir genau dieses Gefühl jedes mal her, bevor du eine Runde Sport machen willst, dir aber ein bisschen die Motivation fehlt. Du wirst es viel eher tun, als ohne diese Visualisierung.

Fang klein an!

Ständig setzen wir uns unrealistische, hohe Ziele. Du musst keinen Marathon laufen (das machst du jetzt schon mit deinem Trauerprozess). Du musst ohnehin nichts. Du darfst dir täglich 5 Minuten ein bisschen Bewegung schenken, weil du es einfach verdient hast. Steh 10 Mal vom Stuhl auf und setze dich wieder. Geh 5 Minuten spazieren. Strecke dich einmal ganz durch und neige dich im Oberkörper. Jede noch so kurze und kleine Bewegung zählt und mit der Zeit kannst du dich steigern. Nochmal: Du bist in Trauer! Du musst nichts leisten (das machst du allein schon durch deine Trauer)! Du darfst dich einfach nur bewegen und deinen Körper liebevoll spüren. Diese Art von täglich Sport reicht am Anfang vollkommen aus.

Mit der Zeit wird die Lust auf mehr wieder kommen und dann kannst du dieses Mehr auch gehen. Und wenn du nicht alleine dabei sein magst, dann such dir doch deine SeelenSport Gruppe und Trainer*in in der Nähe.

Wie motivierst du dich immer zum Sport? Verrate es uns in den Kommentaren!