Derzeit herrscht überall Ausnahmezustand. Die Coronakrise beschäftigt uns alle. Als Individuen, aber vor allem auch Beziehungen sind nun auf die Probe gestellt. Beide im Homeoffice, 24 Stunden unter einem Dach. Oder jemand hat seinen Job verloren, musste sein Gewerbe niederlegen, kommt an die finanziellen Grenzen. Wie kommst du aber innerhalb deiner Partnerschaft gut durch diese Krise? Besonders dann wenn beide daheim sind? Hier sind 8 Tipps für dich, mit denen es funktionieren kann und die auch für andere Krisen im Leben gelten! Nach 5 gemeinsamen Wochen mit meinem Partner, hart erprobt!

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Ich habe selbst ein Büro in der Innenstadt und meine Trainingsräume sind ebenfalls dort. Mein Partner und ich sind seit über 4 Jahren ein Paar, wohnen zusammen, haben keine Kinder. Auch er hat seinen Büroplatz als Softwareentwickler eigentlich in der Firma. Plötzlich kam der Shutdown, alles zu, niemand darf mehr wirklich raus, Homeoffice hieß der neue Alltag und 24 Stunden gemeinsam verbringen. Besonders dann, wenn man eine etwa 50 m2 Wohnung hat, ohne Garten oder 10 weitere Zimmer, bedeutet es eine Herausforderung.

Die wichtigste Voraussetzung, um eine solche Krise, aber auch andere zu überstehen, ist eine gesunde, gut funktionierende Partnerschaft.

Wer das nicht hat, wird schnell an seine Grenzen gelangen. Nicht nur das! Durch den engen Raum und die Umstände können Gefühle brodeln und herausplatzen. Es kann zu vermehrter Gewaltanwendung kommen!

Nun gehen wir von einer guten, stabilen Beziehung aus. Trotzdem ist es herausfordernd, plötzlich so eng aneinander zu kleben. Auch mein Partner und ich sind im Normalfall viel alleine unterwegs mit separaten Freunden bzw. geschäftlich. Ja der Normalfall ist weit entfernt und wird so schnell auch nicht kommen.

Dann sitzt man derzeit am Abend zusammen auf der Couch und braucht nicht mehr zu fragen, wie der Arbeitsalltag so war, denn schließlich war man mittendrin dabei oder es gibt keinen Arbeitsalltag mehr, weil man keinen Job hat. Man kann auch sonst nicht mehr viel erzählen, weil unternehmen darf man ja so gut wie nichts. Wer mit Freunden telefoniert und so Neues erfährt, tja dann hat es der Partner selbst ja direkt mit erfahren. Ein und dasselbe Thema diskutiert man aber täglich: Corona hier, Corona dort.

Die Beziehung kann in einem solchen Alltag also schnell monoton werden, durch manche Umstände ist man vielleicht vermehrt gereizt und Gefühle lässt man gegenseitig an sich aus. Was kann aber hilfreich sein, um gut durch diese Krise zu kommen, als Paar vielleicht sogar zusammen zu wachsen und sich näher zu kommen, anstatt am Ende vor einer Trennung zu stehen.

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1 Kommunikation

Gerade wenn viele Gefühle, wie Ängste im Spiel sind, dann ist es wichtig offen und ehrlich dem Partner gegenüber zu sein. Erzähle darüber, wie du dich gerade fühlst, was die Situation mit dir macht und verwende hier die Ich Sprache, ohne deinen Partner zu beschuldigen, dass er/sie vielleicht nicht darauf eingeht.

Beispiel: Ich hatte Angst, dass mein Buch, das soeben erschien und wofür ich 4 Jahre hart geschrieben und gekämpft hatte, niemanden wirklich interessieren wird in dieser Krise. Ich war traurig und weinte viel, aber ich war meinem Partner offen gegenüber zu jederzeit. Nur so wusste er was los ist mit mir und wie er mit mir umgehen konnte.

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2 Gefühle nicht bewerten

Wenn man es schafft, offen und ehrlich seine Gefühlswelt darzulegen, ist vom anderen Teil der Beziehung notwendig, dies so stehen zu lassen, nicht zu bewerten und zuzuhören. Wenn es einem selbst aber ebenfalls nicht gut geht und die Gefühlslage des anderen zu schwer und belastend ist, dann auch das offen ansprechen und miteinander kommunizieren. Außerdem ist wichtig sich dann an eine weitere Person zu wenden, die es gerade aushält. Das können Freunde sein, aber auch professionelle Stellen, die telefonisch erreichbar sind.

3 Aufgabenverteilung

Mittagessen findet plötzlich gemeinsam statt, Essen gehen ist nicht drin. Auch der Haushalt ist nun ganztags machbar, zumindest theoretisch. Hier ist wichtig sich gegenseitig die Aufgaben gut aufzuteilen, nicht den einen 5 Tage kochen lassen, während der andere sich nur übers Essen freut (außer er will es so und der andere macht wieder was anderes). Es sollte ein Gleichgewicht herrschen. Das Kochen kann zum Beispiel auch als gemeinsame Pause angesehen werden, ein kleines Ritual.

Beispiel: Wir wurden plötzlich ganz kreativ und haben neue, ausgefallene Rezepte versucht. Oder er macht den Großeinkauf in der Woche und ich die kleinen dazwischen, so wie Brot oder Milch mal holen.

Wenn es hart auf hart kommt, am besten einen Plan schreiben. Den dann ebenfalls gut kommunizieren und verlässlich sein.

4 Neues entdecken

Am Ende eines langen Arbeitstages habt ihr vielleicht eure Pläne gehabt, Unternehmungen gemacht. Nun bricht das alles ab und ihr sitzt nur noch vor dem Fernseher oder noch schlimmer: nebeneinander mit den Handys. Das kann zwischendurch ganz nett sein, aber im Grunde läuft wertvolle Lebenszeit an euch vorbei und nichts passiert auf Beziehungsebene.

Wie wäre es also mit ein paar kreativen neuen Ideen? Vielleicht ein Spiel spielen, sich dadurch besser kennenlernen. Musik anmachen und einfach mal gemeinsam ein Tänzchen machen. Oder Bilder malen und gemeinsam künstlerisch tätig sein, sich etwas vorlesen und darüber diskutieren. Lasst den TV aus und werdet kreativ. Das sind die Momente, die in Erinnerung bleiben und an denen eure Beziehung wachsen wird.

5 Arbeitszeit respektieren

Das fiel mir besonders schwer. Durch die Öffentlichkeit meiner Person passiert tagsüber ganz viel bei mir. Ich bekomme Mails, Kommentare etc, die viel in mir bewegen und ich sie am liebsten gleich immer teilen will mit meinem Freund. Tja, aber der arbeitet normalerweise nicht neben mir und ich erzähle ihm gebündelt abends von meinen aufregenden Momenten des Tages. Nun aber schaut das so aus: Mittendrin im Laufe des Tages von mir: „Boah, krass, mein Buch hat eine neue berührende Rezension.“ Dann beginne ich vorzulesen. Mein Freund war wirklich sehr lange verständnisvoll und still, aber irgendwann wars auch ihm zu viel: „Schatzi bitte, ich muss jetzt wirklich arbeiten!“

Natürlich habe ich gleich verstanden, was er gemeint hat. Wir haben darüber gesprochen und alles war gut und geklärt. Ich habe seine Arbeitszeit, seinen Arbeitsplatz ständig übergangen und ihn nicht ausreichend respektiert. Es ist aber wichtig zu verstehen, dass auch im Homeoffice diese Arbeit da ist und getan werden muss. Nun fragen wir vorher, wenn man etwas zu sagen hat, bzw. reduzieren wir das Gespräch auf unsere Pausen und dann bewusst und gemeinsam.

6 Wertschätzung zeigen

Das finde ich in einer Beziehung grundsätzlich sehr wichtig, dem Partner zu zeigen, dass man ihn/sie und die Taten wert schätzt, sich immer mal wieder bedankt und sich gegenseitig unterstützt. Nichts sollte als selbstverständlich betrachtet werden. Besonders wenn ein geliebter Mensch stirbt, wird einem bewusst, wie wenig wir unseren Liebsten gegenüber Wertschätzung entgegen bringen und wie oft man stattdessen kritisiert. Also gleich loslegen, dein Schatzi umarmen, festhalten und einfach mal sagen: Du bist toll und danke für dein Sein und deine Unterstützung (sofern es auch so ist)!

7 Zeit für dich alleine

Viele Menschen glauben eine gute Beziehung würde darin bestehen immer alles gemeinsam machen zu müssen. Ich finde es viel wichtiger sich gegenseitig Freiraum zu schenken und auch mal getrennt Unternehmungen anzugehen. Gerade als trauernder Mensch ist es absolut notwendig Zeit mit sich alleine zu unternehmen.

In der Quarantäne macht es das etwas schwieriger, aber nicht unmöglich. Richte dir vielleicht deinen kleinen persönlichen Ort ein, der dann zu einer bestimmten Zeit nur für dich in Anspruch genommen werden darf, ganz ungestört. Gönn dir zum Beispiel ein ausreichendes Bad, oder lese nur für dich ein gutes Buch (meins zum Beispiel 😉 ). Zieh dich zurück, höre einen Podcast oder Musik, meditiere oder was auch sonst dich entspannen lässt. Auch Spaziergänge können angenehm sein, nur mit dir und deinem Wesen. Auch das braucht gegenseitiges Verständnis und gute Kommunikation!

8 Sport und Bewegung

Natürlich darf dieser Punkt hier bei mir nicht fehlen. Gemeinsames Training schafft ein gemeinsames, starkes Gefühl, macht Spaß und motiviert. Ich verwende es auch oft bei trauernden Paaren, die ein Kind verloren haben, um wieder zusammen zu finden, Vertrauen aufzubauen. Und damit ihr gleich loslegen könnt, hab ich hier ein Video dazu, zum Mitmachen!

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