Leseprobe: SeelenSport – Bewege deinen Körper & stärke deine Seele

Mein zweites Buch ist da! Und natürlich damit eine Leseprobe aus SeelenSport Buch. Wieder einmal inmitten der Pandemie – Juhuuu ! Aber vielleicht gerade deshalb besonders hilfreich. Denn ich glaube, dass uns alle unsere Gefühle besonders intensiv im letzten Jahr beschäftigt haben? So viel Ängste, Wut und Traurigkeit, die in Kommentaren und Medien zu lesen waren. Und kaum einer weiß, was hinter den Gefühlen steckt, warum sie für uns wichtig sind und vor allem, dass sie eigentlich alles entscheiden, ganz unbewusst. Wie wäre also ein Werkzeug, um sich gestärkt mit den eigenen Gefühlen auseinanderzusetzen und mit ihnen eine Freundschaft aufzubauen, anstatt sie permanent zu verdrängen oder betäuben? Lies hier rein, was dich in meinem neuen Buch erwartet!

Aus dem Kapitel: Warum es SeelenSport® gibt: Der Weg zum SeelenSport®

Geplant hatte ich, mich im Herbst 2017 selbstständig zu machen. Dann sollten meine ersten offiziellen Trainings stattfinden. Doch das erste SeelenSport-Training war schon viel früher. Vollkommen inoffiziell, aber es stellt für mich den Ursprung dieses Trainings dar, denn es spiegelt seine »Wirkung« wider, und deshalb möchte ich es hier unbedingt erwähnen.

In der Reha gab es bei Tisch eine feste Sitzordnung. Mir gegenüber saß eine ältere, übergewichtige Dame, Monika. Man konnte ihr ansehen, dass sie traurig und frustriert war, und sie schien vollkommen gebrochen zu sein. Ihr Gang wirkte träge und schwer, und ihre Haltung war gebückt, die Mundwinkel nach unten gezogen.

Ich dachte zunächst, sie sei grimmig, und konnte mir nicht vorstellen, dass wir uns verstehen würden. Als wir ins Gespräch kamen, musste ich allerdings schnell feststellen, dass ich falschlag. Sie war ein sehr lieber Mensch und hatte eine sehr herzliche Art. Innerhalb weniger Tage wuchsen wir zusammen. Eine außergewöhnliche Freundschaft entstand.

Ich trainierte täglich hinter dem Rehagebäude auf einem kleinen Basketballplatz. Monika sprach mich beim Essen darauf an : »Sag mal, glaubst du nicht, ich könnte das auch irgendwie hinbekommen, so ein Training ? Ich sehe dich immer auf diesem Platz hinten. Du machst das so toll, und ich bin neugierig. Außerdem muss mein Speck weg.« Sie lachte und klopfte sich auf den Bauch. »Das würdest du auf jeden Fall schaffen. Ich kann dir gezielt Übungen für deinen Körper zeigen«, freute ich mich über ihren Vorschlag, und so war es beschlossene Sache.

Bei jedem Training verwendete ich Musik, je nach Gefühlslage, wonach mir gerade war. Ich fragte Monika, was sie gerne hören wolle. »Irgendetwas Indiemäßiges, bitte«, antwortete sie. Ich staunte, legte eine Liste auf, und wir powerten uns ordentlich aus. Wir machten an ihr Körpergewicht angepasste Übungen, und mit jeder Wiederholung keuchte sie lauter, doch ihre Mundwinkel wanderten gleichzeitig weiter nach oben. Sie begann zu grinsen, während ihr die Schweißperlen über die Stirn liefen. Zwischendurch fluchte sie laut, ließ alles raus, was gerade auftauchte.

»Alles okay, lass es raus. Hier darf es sein«, ermutigte ich sie. Nachdem die letzte Wiederholung vollbracht war, klatschten wir begeistert in die Hände. Monika strahlte plötzlich so viel Energie aus, dass ich selbst erstaunt war. Wie ein Fels, der voller Stolz genau wusste, wie viel Kraft er besaß, stand sie schweißgebadet vor mir.

Plötzlich ertönten ein paar Takte eines neuen Liedes aus der Lautsprecherbox. Ich kannte es bis dahin nicht, Monika auch nicht. Es war No Roots von Alice Merton. Obwohl Monika unglaublich erschöpft war, nahm sie ihre Hände nach oben und wippte im Takt mit : »Uhhh, das ist ein toller Song, mach mal lauter !« Ich drehte auf, und sie begann, ihre Hüften hin- und herzuschwingen, immer schneller, bis sie mit vollem Elan tanzte. »Los, Katy, mach mit. Tanz mit mir !«, schrie sie euphorisch auf, und ich begann ebenso, meine Hüften zu schwingen und mitzusingen. Plötzlich sah ich meine Schwester Larissa mit uns auf diesem Platz wild tanzen und lachen. Sie war da, und in diesem Moment wusste ich genau, ich wollte nie wieder etwas anderes machen. Ich wollte Menschen wie Monika in Bewegung bringen, ihnen auch in traurigen Zeiten ein Lächeln schenken und ihnen zeigen, dass alle Gefühle immer da sein dürfen und uns so viel Kraft schenken können.

Aus dem Kapitel: Gefühle ausdrücken: Liebe und Sehnsucht, Traurigkeit und Schmerz

Doch wie drücken wir diese Sehnsucht aus? Wie lässt sie sich bewegt darstellen? Kurz nach Larissas Tod habe ich sie oft in meinen Träumen gesehen. Wir waren gemeinsam auf einer großen Wiese. Es roch nach Frühling, und Blumen blühten. Die Sonne schien, wir tanzten gemeinsam auf dieser Wiese. Doch plötzlich machte sich meine Schwester auf. Sie winkte mir zu und verließ das Feld langsam in eine andere Richtung. Manchmal löste sie sich in Staub auf und wurde vom Wind davongetragen. Meine Reaktion darauf war immer die gleiche : Ich wollte ihr nachlaufen, ich wollte sie festhalten, ich wollte sie ergreifen und streckte mich nach ihr. Doch alles, was ich ergriff, war Luft.

Sehnsucht löst eine Art Impuls im Körper aus, der einen dazu bringt, zu handeln, nach etwas zu greifen, in eine Richtung zu gehen. Deshalb ist Sehnsucht ein besonders wichtiges Gefühl. Es regt uns dazu an, uns selbst zu verändern, aber auch unser Umfeld zu gestalten. Sind wir dagegen traurig, ist es unsere erste Reaktion, starr und still dazusitzen, gelähmt zu sein und uns ohnmächtig zu fühlen. Doch Traurigkeit und Sehnsucht gehen Hand in Hand. Die Sehnsucht treibt uns voran und lässt Neues entstehen, während unsere Traurigkeit uns hilft, das, wonach wir uns gerade sehnen, zu betrauern und zu beweinen.

Traurigkeit ermöglicht es uns, unsere Aufmerksamkeit nach innen zu richten und ganz bei uns zu sein. Studien haben gezeigt, dass traurige Menschen genauer in ihrer Beurteilung sind und reflektiertes, mitfühlendes Denken entwickeln, sofern sie sich auf das Gefühl einlassen. Kummer hilft uns also dabei, Verluste annehmen zu können, indem er uns zum Stillstand zwingt und uns dazu bringt, genau hinzuschauen. Je mehr wir Verluste beweinen, desto eher gelangen wir hin zur Sehnsucht, die uns wieder ins Tun führt. Anschließend schaffen wir es, wieder nach vorne zu blicken und Möglichkeiten zu entdecken, mit dem Verlust zu leben. Trotzdem gibt es immer wieder traurige Phasen, zum Beispiel an besonderen Tagen oder in Momenten, die uns stark an das Verlorene erinnern.

Mit der Traurigkeit kommt auch der Schmerz. Er zeigt, wie wichtig und bedeutend der Verlust für uns war. Ein größerer Verlust kann über längere Zeit für Schmerzen sorgen, die sehr intensiv sein können. Unser Körper ist allerdings ein Genie und weiß sich zu helfen. Um den Schmerz und die Traurigkeit auszudrücken, weinen wir. Unsere Augen fangen an zu brennen, und Tränenflüssigkeit bildet sich darin, die sich über unsere Augen den Weg nach draußen bahnen. Jede einzelne Träne enthält Stresshormone, die über die Tränenflüssigkeit aus unserem Körper hinausgeschwemmt werden. Aber auch unser restlicher Körper drückt Traurigkeit aus, wie du im Kapitel über das körperliche Wirken einzelner Gefühle lesen konntest. Wir möchten uns zusammenkauern und umarmen. Manchmal wird der Schmerz aber unerträglich und verlangt nach mehr. Er möchte wortwörtlich rausgebrüllt werden.


Wenn du also mehr lesen magst und dich selbst mit deinen Gefühlen auseinandersetzen, dann kannst du ab sofort mein Buch überall, in jeder Buchhandlung bestellen! Ich freue mich dann auch immer auf Rezensionen oder Fotos und einer Verlinkung in den sozialen Medien.

Eine Leseprobe zu meinem ersten Buch Larissas Vermächtnis findest du hier!

Viel Spaß beim Lesen und Fühlen !

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